Was ist Reflexintegration

Was sind frühkindliche Reflexe (FR)?

Normale Reflexe kennt jeder! Z.B. das Blinzeln oder wenn sich die Hand bei einer heißen Herdplatte automatisch zurückzieht. Es sind unwillkürliche Bewegungen, die durch einen Reiz ausgelöst werden. Aber es gibt auch bestimmte Reflexe, die normalerweise nur für eine kurze Zeit bestehen. Wie z.B. der Saugreflex oder der Greifreflex, wenn man einen Finger in die Handfläche legt. Das machen Kinder nicht als bewusste Entscheidung, sondern ist eine automatische Reaktion, die vom Hirnstamm ausgelöst wird. Diese besonderen frühkindlichen Reflexe dienen dem Schutz des Babys, ermöglichen die Geburt und helfen beim Aufrichtungsprozess. So lernt das Baby den Kopf zu heben, zu krabbeln, zu stehen, bis es letzten Endes richtig laufen kann. Der wichtigste „Nebeneffekt“ dieser unwillkürlichen Bewegungen ist aber die Gehirnreifung. Also der Ausbau, die Verknüpfung und die Myelinisierung der Gehirnnerven. Gerade das erste Jahr ist da unheimlich wichtig, täglich werden Millionen neue Nervenzellen gebildet. Heute weiß man, dass das Gehirn noch ein Leben lang weiterreift- jedoch nicht in dem Ausmaß vom ersten Jahr.

Frühkindlichen Reflexe sind zeitlich begrenzt, weil sie ganz einfach nach einer Weile ihren Zweck erfüllt haben und nicht mehr benötigt werden. Sie gehen in bewusst gesteuerte Bewegungen über. Doch leider geschieht es immer häufiger, dass manche FR nicht komplett gehemmt werden, sondern noch restaktiv bleiben und die weitere Entwicklung stören. ZB: wenn der Greifreflex aktiv ist, wird der Stift verkrampft gehalten und das Schreiben ist mühsam und unordentlich.

Gründe, warum die FR nicht gehemmt werden sind z.B. Stress oder Medikamente in der Schwangerschaft, eine komplizierte Geburt oder Kaiserschnitt, zu wenig Reize oder zu viel Einmischung der Eltern beim Aufrichtungsprozess. Die Auswirkungen sind Behinderung der normalen Bewegung, Störung der Konzentration und der Gehirnreifung. Spätestens in der Schule bemerkt man, dass das Kind Lernschwierigkeiten hat.


Integration

Die gute Nachricht ist: Man kann die persistierenden Reflexe noch im Nachhinein bis ins Erwachsenenalter hemmen bzw. integrieren. Das Gehirn kann dadurch nachreifen, der Stresslevel sinkt, die Konzentrationsfähigkeit steigt, die Motorik verbessert sich und das Kind kann Lerndefizite nachholen.

Und zwar, indem man nachahmt, wie die Babys die FR selbst integrieren: durch gezielte rhythmische Bewegungen die über Monate täglich durchgeführt werden.


Ablauf

Die Eltern laden sich den Fragebogen herunter und füllen diesen aus. Wenn sie mehr als sieben Fragen mit „Ja“ angekreuzt haben, hat ihr Kind wahrscheinlich noch persistierende Reflexe und eine Integration wäre sinnvoll. In diesem Fall schicken sie mir den ausgefüllten Fragebogen per E-Mail zu und wir vereinbaren ein kostenloses telefonisches Beratungsgespräch.

In der ersten Stunde führe ich verschiedene Entwicklungstests durch und teste die ersten Reflexe auf ihre Persistenz. Daraufhin erstelle ich einen Trainingsplan. Die ersten Übungen zeige ich auch gleich, damit das Kind sofort starten kann. Zu Hause werden 4-5 Wochen lang täglich ca. zehn Minuten lang die Übungen gemacht. Dafür bekommt jedes Kind ein persönliches Übungsheft, in dem die Bewegungen anhand von Bildern und QR Code hinterlegten Videos nochmal beschrieben werden. Hier soll das Kind auch jeden Tag ankreuzen, an dem es die Übungen gemacht hat.

Bei den weiteren Terminen teste ich, ob der Reflex erfolgreich integriert wurde und zeige die weiteren Übungen für die nächsten persistierenden Reflexe. Wie lange das Bewegungstraining dann insgesamt dauert kommt darauf an, wie viele der FR noch aktiv sind und natürlich wie konsequent die Übungen zuhause gemacht werden. Denn das Gehirn braucht Wiederholungen um zu lernen, das Baby hat ja schließlich auch viele Monate für den Aufrichtungsprozess gebraucht.

Bist du neugierig geworden? Dann lade hier den Fragebogen herunter.

Fragebogen